West Bengal

Durch den persönlichen Kontakt eines ehemaligen Vorstandsmitglieds lernten wir im .Jahr 1996 die indische Ordensschwester und Chirurgin Schwester Regina kennen.

Mit großem Engagement gründete sie im Norden Indiens, in der Nähe von Darjeeling, das Krankenhaus Napieevan-llospilal (Nayjeevan Neues Leben). Hiermit stellte sie die medizinische Versorgung der vielen Tagelöhner auf den Teeplantagen sicher. Diese Menschen hatten kaum Zugang zu den weit entfernten, staatlichen Krankenhäusern.

Über das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) konnten wir Fördergelder beantragen und so einen Generator finanzieren, damit die Chirurgen operieren konnten, wenn der Strom ausfiel. Weiterhin wurde eine Kantine aufgebaut, Aufenthaltsräume eingerichtet, ein Röntgengerät angeschafft sowie ein Ultraschallgerät für die Untersuchung von Schwangeren. Als einkommensschaffende Maßnahme wurde eine kleine Bäckerei eingerichtet. Damit wird wiederum eine Schule unterstützt, in der Krankenschwestern ausgebildet werden.

Zwischenzeitlich wurde Schwester Regina von ihrem Orden in ein neues Wirkungsgebiet versetzt: In der ländlichen Region Raiganj (West Bengal/Nordindien). Hier durften wir ihr Projekt mit der Finanzierung von Ausbildungs- und Frauenförderprogrammen, Gesundheitsvorsorge und der Unterstützung von allein stehenden Senioren unterstützen. „Gesundheit und Ausbildung“ sind für sie Schlüssel zu einem eigenständigen und selbst bestimmten Leben.

Mit dem Aufbau eines 175-Betten Krankenhauses soll die medizinische Betreuung der Menschen vervollständigt werden.

Kashmir

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Katastrophenhilfe. Hier unterstützen wir Kinder, die durch die Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004 ihre Familien verloren haben sowie die Opfer des verheerenden Erdbebens in Kaschmir im Oktober 2005.

Unser Projektpartner, Blaze Kannan, hat im Jahr 2008 in Srinagar/Kaschmir eine Schule für Kinder mit Behinderungen eröffnet. Es war die erste Behinderteneinrichtung in dieser Region, die von den Eltern und Kindern sehr dankbar angenommen wurde. Den Aufbau und die Ausstattung hat unser Verein rnitfinanziert. Leider musste die Einrichtung aufgrund politischer Unruhen in der Region zeitweise geschlossen werden. Die Corona-Pandemie hat auch dieser Schule vieles abverlangt: Die Schülerlnnen mussten lange Zeit in ihren Familien bleiben und konnten die Einrichtung nicht besuchen. Wir stehen in engem Kontakt zur Leiterin des Projektes, allerdings gestaltet sich die Unterstützung der Schule zur Zeit aufgrund der politisch angespannten Lage sehr schwierig.

Maharashtra

Ebenfalls durch persönlichen Kontakt lernten wir Pater Thomas Thadathil kennen, der vor einigen Jahren am Rande der indischen Stadt Satara in Maharashtra eine Einrichtung für Kinder mit einer Behinderung geschaffen hat, genannt: Asha Bhavan (Haus der Hoffnung). Viele dieser Kinder mit Behinderungen wurden seinerzeit von ihren Familien ausgesetzt, und die Polizei brachte sie zu Pater Thomas, der sich ihrer annahm. Heute besuchen etwa 80 Kinder im Alter von 8-14 Jahren diese Einrichtung.

Für die heranwachsenden Jugendlichen sah Pater Thomas die Notwendigkeit, diese separat unterzubringen und ihnen eine ihren Fähigkeiten entsprechende Beschäftigung zu ermöglichen. So entstand etwa 30 km von Satara entfernt die Einrichtung Asha Gram (Dorf der Hoffnung). Hier erhalten die Älteren neben einer menschenwürdigen Unterbringung und Verpflegung auch eine ihren Fähigkeiten entsprechende Beschäftigungs- bzw. Ausbildungsmöglichkeit. So werden zur Zeit etwa 90 junge Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren mit mehrfachen Behinderungen in einem landwirtschaftlichen Projekt beschäftigt und rehabilitiert.

Schon bald erkannte Pater Thomas die Notwendigkeit eines Wohnheims für junge Frauen mit Behinderungen. Hier weist er auf deren besonders schwierige Situation hin. Bis zu ihrer Volljährigkeit werden sie – zumeist Waisen in Kinderheimen untergebracht und betreut. Anschließend fühlt sich niemand mehr für diese Mädchen verantwortlich. Oft sind sie auf sich alleine gestellt, wohnen auf der Straße, werden belästigt und missbraucht. Im Mai 2014 wurde schließlich der Grundstein für das zweigeschossige Projekt gelegt: Neben der Unterbringung von etwa 50 Frauen hat Pater Thomas eine kleine Bäckerei und einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb mit Hühnern und Gemüseanbau eingerichtet, welche zum einen eine Förder- und Beschäftigungsmöglichkeit bieten und zum anderen für ein kleines Einkommen sorgen. Ordensschwestern (Sisters of the Destitute) leisten die entsprechende Betreuung der jungen Frauen.

Das IHW finanzierte in den letzten .Jahren Möbel, eine Kühltruhe und einen Generator sowie den Bau eines Kuhstalls, den Kauf von Kühen und den Bau einer kleinen Biogasanlage. Eine Einzäunung des Areals wurde mitfinanziert, damit das Projekt gesichert ist.

Webseite: ASHA GRAM